Philipp Stoellger (Hrsg.) - Deutungsmacht. Religion und belief systems in Deutungsmachtkonflikten

(Tübingen: Mohr Siebeck 2014)

Jeder hätte sie gern, viele kämpfen darum, manche scheinen sie zu ›haben‹ - aber bisher ist weitgehend ungeklärt, was das ist: Deutungsmacht . Wie entsteht, funktioniert und vergeht sie, exemplarisch im Kontext von Religion und belief systems? Was für Macht entwickeln Deutungen? Wann und warum werden sie anerkannt oder auch nicht mehr? Dieses gängige Konzept der "Deutungsmacht" wird in den Beiträgen begrifflich näher ausgearbeitet und mit Fallstudienmaterial bearbeitet.

Aktuell besonders relevant ist die Tatsache, dass die Pluralisierung von Ordnungen einher geht mit Deutungsmachtpluralisierung. Der Anspruch einer Deutung auf Anerkennung und Geltung wird explizit und begründungsbedürftig im Streit verschiedener Deutungen um Macht. Vermutlich wird in jeder Kommunikation im Konfliktfall ein Deutungsmachtkonflikt ausgetragen. Die gesellschaftliche Relevanz solcher ‚Arbeit an Deutungsmacht’ besteht in der Differenzierung des Verstehens kultureller Deutungsmachtkonflikte, das der Verständigung und Bearbeitung derselben förderlich werden kann.

Prof. Dr. Philipp Stoellger war von August 2011 bis Juli 2012 Fellow des Käte Hamburger Kollegs „Recht als Kultur“.