Werner Gephart (Bonn): Rechtsästhetik, Rechtskitsch, Sphärenfrevel. Zum Verhältnis von rechtlicher und ästhetischer Sphäre (Eröffnung des neuen Forschungsjahres)

Im Rahmen des Forschungsprogramms des Käte Hamburger Kollegs „Recht als Kultur“ nähern wir uns dem Schwerpunktthema „Kulturformen des Rechts: Literatur, Film, Architektur“. Das fünfte Kollegjahr untersucht, über die Law and Literature-Bewegung hinausgehend, Wechselwirkungen von Recht und den Künsten in einer vergleichenden Perspektive. Woher stammt die untergründige Beziehung von Recht und Literatur? Weil man einen Fall ebenso muss erzählen können wie Boccaccios Falkennovelle? Was haben qānūn (im Arabischen für Gesetz) und Kanon im musikalischen Sinne gemein? Warum kennen wir so viele Rechtsbilder (von Daumier bis Klimt usf.) und nur so wenig Rechtsmusik? Wie sind Recht und ästhetische Repräsentation im außerokzidentalen Kontext vermittelt? Und was lehrt uns Shakespeares „Measure for Measure“ über das Recht?

Dies sind nur einige der Forschungsfragen, die in diesem Kollegjahr behandelt werden. Im Rahmen des „Forum Recht als Kultur“ wird Prof. Dr. jur. Werner Gephart einen Einführungsvortrag zum Jahresthema des Kollegs halten.