Prof. Dr. Matthias Weller

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Kontakt

Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“
Internationales Kolleg für Geisteswissenschaftliche Forschung
Center for Advanced Study in the Humanities “Law as Culture”
Konrad-Zuse-Platz 1-3
53227 Bonn

Telefon: (+49) 228 / 73 540 26
Telefax: (+49) 228 / 73 540 54
Email: weller@jura.uni-bonn.de

Curriculum Vitae

Prof. Dr. Matthias Weller studierte von 1992 bis 1998 Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Cambridge, Großbritannien. Anschließend schloss er das 2. Staatsexamen sowie ein Studium der Verwaltungswissenschaften in Speyer mit dem Magister rerum publicarum erfolgreich ab. Es folgten Tätigkeiten als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für internationales und ausländisches Privat- und Wirtschaftsrecht an der Universität Heidelberg, als Rechtsanwalt in einer führenden Anwaltskanzlei in Frankfurt am Main sowie als Joseph Story Research Fellow an der Harvard Law School, Cambridge, USA. Seinen Doktorgrad erlangte Matthias Weller 2005 mit einer Arbeit zum Thema „Ordre-public-Kontrolle internationaler Gerichtsstandsvereinbarungen im autonomen Zuständigkeitsrecht“. Seine Arbeit wurde durch ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert und mit dem Rolf-und-Lucia-Serick-Preis sowie dem Klaus O. Fleck-Preis der IHK Rhein-Neckar ausgezeichnet. Zwischen 2008 und 2009 arbeitete Matthias Weller als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an mehr als 100 Revisionsfällen am Bundesgerichtshof. Auf seine Habilitation 2011 folgte ein Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Internationales Privatrecht an der EBS Law School in Wiesbaden. Dort war Prof. Weller auch Prodekan, Akademischer Direktor für den „EBS Law Term“ sowie Gründer der Forschungsstelle „Transnational Commercial Dispute Resolution“. Seit 2018 ist er Inhaber der neu gegründeten Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professur für Bürgerliches Recht, Kunst- und Kulturgutschutzrecht an der Universität Bonn sowie Direktor des Instituts für deutsches und internationales Zivilprozessrecht und Konfliktmanagement. Im April 2019 hat Weller, finanziert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das auf fünf Jahre angelegte, rechtsvergleichende Forschungsprojekt „Restatement of Restitution Rules for Nazi-Confiscated Art“ begonnen.

Prof. Dr. Wellers Forschungsinteressen sind angesiedelt im Privatrecht, Internationalen Privatrecht, Internationalen Zivilprozessrecht, in der Schiedsgerichtsbarkeit, dem Transnationalen Wirtschaftsrecht und Kulturgüterrecht. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Forschung liegt im Kunst- und Kulturgutschutzrecht. 2005 gründete Matthias Weller zusammen mit einem Kollegen das Institut für Kunst und Recht IFKUR e.V., welches sich als erstes Institut in Deutschland dieser Schnittstelle widmete und in dem Weller bis 2020 als Vorstandsmitglied engagiert war.

Seit April 2021 ist Prof. Dr. Matthias Weller Fellow am Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“ in Bonn.

Forschungsprojekt

„‚Just and Fair Solutions‘? – Grundlagen einer Restitutionskultur für NS-verfolgungsbedingt entzogene Kunstwerke“

During his time as a fellow of the Käte Hamburger Center, Matthias Weller will undertake research on the fundamentals of a 'restitution culture' for Nazi-confiscated art: In 1998, 44 states agreed on the 'Washington Conference Principles on Nazi-Confiscated Art'. Its central Principle calls for achieving 'just and fair solutions' for Nazi-confiscated art that has still not been restituted. Obviously, 'justice' is a fundamental prerequisite of any restitution culture, and a large part of Weller's project will be to develop the notion of 'justice' in this context. At the same time it is clear that any such solutions must go beyond mere restitution of stolen objects and must seek to include other dimensions in order to fully explore the potential of a restitution for reconciliation.

Publikationen (Auswahl)

  • Kulturgutschutzgesetz (KGSG), Nomos-Verlag Baden-Baden (zusammen mit Prof. Dr. Kerstin von der Decken und Prof. Dr. Frank Fechner), 2021, 640 Seiten.
  • Nach 20 Jahren ‚Washington Principles on Nazi Confiscated Art‘: Zeit für ein ‚Restatement of Restitution Rules, in Gebauer/Huber (Hrsg.), Politisches Kollisionsrecht: Sachnormzwecke – Hoheitsrechte – Kultur, Symposium zum 85. Geburtstag von Erik Jayme am 7. und 8. Juni 2019, Universität Tübingen, Mohr Siebeck, Tübingen 2021, S. 91 – 100.
  • Art as (no longer) subsidized asset class: From privileges to restrictions in sales and auctions, in Thomas Ackermann/Julia Voss, Art as a subsidized asset class: Time for a new regulatory approach, Workshop vom 22. und 23. November 2019, Wissenschaftskolleg Berlin, Bild und Recht – Studien zur Regulierung des Visuellen, Nomos-Verlag Baden Baden 2021 (im Erscheinen).
  • Matthias Weller/Anne Dewey, Warum ein „Restatement of Restitution Rules for Nazi-Confiscated Art“?, Bulletin Kunst & Recht 2019/2 2020/1, 46 – 60 = Zeitschrift für Kunst und Recht (KUR) 2019, 170 – 178.
  • Rethinking EU Cultural Property Law: Towards Private Enforcement, Schriften zum Kunst- und Kulturrecht Bd. 26, Baden-Baden 2018, 172 Seiten.
  • In search of “just and fair solutions“: Towards the future of the “Washington Principles on Nazi-Confiscated Art“, in: Commission pour l’indemnisation des victims de spoliations intervenues du fait des législations antisémites en vigueur pendant l'Occupation (CIVS), Guide to the work of the Restitution Committees – Five ways of resolving claims, Paris 2019, S. 9 – 17