Privatdozent Dr. Jan Christoph Suntrup

Rheinische-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Curriculum Vitae

Jan Christoph Suntrup, geboren 1981 in Münster, studierte von 2002 bis 2007 Politikwissenschaft, Philosophie und Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und am Institut d’Études Politiques in Lille/Frankreich. 2007 schloss er sein Magisterstudium in Heidelberg mit einer komparativen Studie zu Theorien der deliberativen Demokratie und der Gesamtnote „sehr gut mit Auszeichnung“ ab. 2010 promovierte er mit einer von der Studienstiftung des deutschen Volkes geförderten Dissertation über den Formenwandel der französischen Intellektuellen an der Ludwig-Maximilians-Universität München („summa cum laude“). In den Jahren 2009 und 2010 war Suntrup auch als Lehrbeauftragter am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft an der LMU München tätig.

Am Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“ arbeitete Jan Christoph Suntrup zunächst seit Juli 2010 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Wissenschaftlicher  Koordinator. Nach einem Fellowship ab August 2017 forscht er nun seit August 2018 als Assoziierter Wissenschaftler am Kolleg. Zudem lehrt er – seit 2017 als Privatdozent – seit vielen Jahren am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn. 2017 habilitierte sich Suntrup an der Universität Bonn mit einer Arbeit, die sich mit der mehrdimensionalen Erforschung rechtskultureller Konflikte befasst. Derzeit arbeitet er an einem Buchprojekt zur Theorie, Praxis und Symbolik des Ausnahmezustands und der Notstandspolitik, das er während seines Fellowships begann.

Allgemeine Forschungsschwerpunkte

  • Politische Theorie und Philosophie
  • Geschichte und Genealogie politischen Denkens
  • Klassiker der Demokratietheorie und Gegenwartsprobleme demokratischer Ordnungen
  • Empirische und theoretische Erforschung von Recht als Kultur sowie des Konflikts von Rechtsordnungen im Globalisierungsprozess
  • Verfassungen und Prozesse der Konstitutionalisierung auf nationaler, transnationaler und internationaler Ebene, Theorie und Praxis des Rechtspluralismus
  • Analyse und Vergleich politischer Kulturen und Systeme (insb. politisches System und Geistesgeschichte Frankreichs)
  • Theorie und Praxis des Ausnahmezustands, Relation von Recht und Politik
  • Kulturtheorie
  • Intellektuellenforschung

Publikationen

Monographie

  • Umkämpftes Recht. Zur mehrdimensionalen Analyse rechtskultureller Konflikte durch die politische Kulturforschung, Frankfurt am Main: Klostermann (im Erscheinen).
  • Formenwandel der französischen Intellektuellen. Eine Analyse ihrer gesellschaftlichen Debatten von der Libération bis zur Gegenwart, Münster/Berlin: LIT 2010 (Reihe „Gesellschaft und Kommunikation“, Bd. 9, hrsg. von Werner Gephart und Daniel Witte).

Herausgegebene Bücher

  • Constitutional Cultures in Comparative Perspective, Frankfurt am Main: Klostermann (in Vorbereitung, zusammen mit Werner Gephart).
  • The Normative Structure of Human Civilization. Readings in John Searle’s Social Ontology, Frankfurt am Main: Klostermann 2017 (zusammen mit Werner Gephart).
  • Rechtsanalyse als Kulturforschung II, Frankfurt am Main: Klostermann 2015 (zusammen mit Werner Gephart).
  • Tribunale. Literarische Darstellung und juridische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen im globalen Kontext, Frankfurt am Main: Klostermann 2014 (zusammen mit Werner Gephart, Jürgen Brokoff und Andrea Schütte).

Aufsätze in Fachzeitschriften

  • The Symbolic Politics of the State of Exception: Images and Performances, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft 2018/3 (im Erscheinen).
  • Die Metamorphosen des Maurice Blanchot. Ein Intellektueller in den Krisen der Republik, in: Romanische Studien (Sonderheft zum politischen Denken Maurice Blanchots) (im Erscheinen).
  • From Emergency Politics to Authoritarian Constitutionalism? The Legal and Political Costs of EU Financial Crisis Management, in: German Law Journal 2018/2, S. 375-402. 
  • Zwischen Herrschaftskontrolle und Verschwörungstheorie: Zur Ambivalenz von „Misstrauensdemokratien“, in: Politische Vierteljahresschrift 2018/2, S. 221-243, online first 16. April 2018 (http://link.springer.com/article/10.1007/s11615-018-0084-x).
  • The Legal Person and its Other: A Comparative View on Drawing and Effacing Boundaries in Various Cultural Contexts, in: On_Culture: The Open Journal for the Study of Culture 2017/3 (http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2017/12997/).
  • Michel Foucault and the Competing Alethurgies of Law, in: Oxford Journal of Legal Studies 2017/2, S. 301-325 (zuerst Online Advance Access, 9. August 2016). 
  • Recht als Kultur. Ein blinder Fleck der politischen Kulturforschung, in: Zeitschrift für Politische Theorie 2013/2, S. 170-189.
  • Zur Rolle der „Medienintellektuellen“. Eine kritische Phänomenologie, in: Leviathan. Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft 2013/1, S. 164-187.
  • Die Intellektuellen und die juristischen Formen, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 2012/4, S. 494-509.
  • Zur Verfassung der deliberativen Demokratie. Strukturelle Probleme und Perspektiven, in: Der Staat 2010/4, S. 605-629.
  • Die Körpersprache der Demokratie. Gedanken zu einer jüngeren Debatte, in: Zeitschrift für Politische Theorie 2010/1, S. 7-23.
  • „Der Augenblick der Entscheidung ist ein Wahn“ – Kritische Bemerkungen zur postmodernen Entdeckung der politischen Urteilskraft, in: Politisches Denken Jahrbuch 2010, S. 197-217.
  • Eine intellektuelle Ethik der Bescheidenheit und der Solidarität – Albert Camus’ Denken der Revolte, in: Zeitschrift für Politik 2009/2, S. 179-196.

Buchkapitel

  • The Failed Project of Constitutional Programming: Legal Diversity, Identity Politics and Power Struggles in Afghanistan, in: Werner Gephart/Jan Christoph Suntrup (Hrsg.): Constitutional Cultures in Comparative Perspective, Frankfurt am Main (erscheint 2018/19).
  • Identitätsgeschichten. Eine Analyse von konfligierenden Narrativen im israelischen Kulturkampf, in: Wolfgang Bergem/Paula Diehl/Hans J. Lietzmann (Hrsg.): Politische Kulturforschung reloaded. Theorien, Methoden und Ergebnisse neuerer Forschung zum Zusammenhang von Politik und Kultur, Bielefeld (im Erscheinen).
  • Von der dermatologischen Analyse zur Sozialontologie: Anmerkungen zu Bruno Latours ANTbergung des Rechts, in: Hagen Schölzel (Hrsg.): Die Staatstheorie Bruno Latours, Baden-Baden (zusammen mit Daniel Witte verfasst; im Erscheinen).
  • Die „Dramatik des wahren Diskurses“. Zum analytischen und politiktheoretischen Gehalt von Foucaults Parrhesia-Vorlesungen, in: Oliver Marchart/Renate Martinsen (Hrsg.): Foucault und das Politische. Transdisziplinäre Impulse für die politische Theorie der Gegenwart, Wiesbaden (im Erscheinen).
  • Deliberation and the „Social Brain“. Durkheim’s Theory of Democracy and Political Legitimacy, in: Werner Gephart/Daniel Witte (Hrsg.): The Sacred and the Law: The Durkheimian Legacy, Frankfurt am Main 2017, S. 263-281.
  • Bentham’s Architecture of Power and the Disciplinary Gaze of Inspector Foucault, in: Werner Gephart: Some Colours of the Law. Images and Interpretation, Frankfurt am Main 2017, S. 177-187.
  • The Power of Judgement in Law, Politics and the Arts, in: Werner Gephart/Jure Leko (Hrsg.): Law and the Arts. Elective Affinities and Relationships of Tension, Frankfurt am Main 2017, S. 129-151.
  • John Searle on Power and Human Rights: Critical Reflections on Recent Developments in his Social Ontology, in: Werner Gephart/Jan Christoph Suntrup (Hrsg.): The Normative Structure of Human Civilization. Readings in John Searle’s Social Ontology, Frankfurt am Main 2017, S. 89-118 (gemeinsam mit Daniel Witte).
  • Der kulturelle Grund politischer Ordnungen und die juristisch-politische Konstruktion von Kultur, in: Wilhelm Hofmann/Renate Martinsen (Hrsg.): Die andere Seite der Politik. Theorien kultureller Konstruktion des Politischen, Wiesbaden 2016, S. 237-260.
  • Auf der Suche nach der demokratischen Legitimität. Das Demokratieverständnis des Bundesverfassungsgerichts im Spiegel der politiktheoretischen Debatten, in: Stephan Rixen (Hrsg.): Die Wiedergewinnung des Menschen als demokratisches Projekt, Tübingen 2015, S. 53-75.
  • Das Faktum des Rechtspluralismus und die Konturen einer mehrdimensionalen kulturwissenschaftlichen Rechtsanalyse, in: Werner Gephart/Jan Christoph Suntrup (Hrsg.): Rechtsanalyse als Kulturforschung II, Frankfurt am Main 2015, S. 115-141.
  • Einleitung. Über die rechtliche, kulturelle und literarische Bedeutung von Tribunalen, in: Werner Gephart/Jürgen Brokoff/Andrea Schütte/Jan Christoph Suntrup (Hrsg.): Tribunale. Literarische Darstellung und juridische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen im globalen Kontext, Frankfurt am Main 2014, S. 9-26.

Rezensionen und kleinere Texte

  • Unambitioniertes Engagement (Rezension zu Allyn Fives/Keith Breen (Hrsg.): Philosophy and Political Engagement, London 2016), in: Neue Politische Literatur (im Erscheinen).
  • Die Macht der Kultur und des sozialen Imaginären (Rezension von Bernd Fischer/May Mergenthaler (Hrsg.): Cultural Transformations of the Public Sphere. Contemporary and Historical Perspectives, Frankfurt am Main 2015), in: Neue Politische Literatur (im Erscheinen).
  • Rezension von Ralf Seinecke: Das Recht des Rechtspluralismus, Tübingen 2015, in: Zeitschrift für Politik 2017/3 (im Erscheinen).
  • Zur Kritik der Gewalt – Laurent de Sutters Analyse der Polizeiunordnungen, in: Laurent de Sutter: Poétique de la police, Frankfurt am Main 2017, S. 7-9.
  • Recht als Kultur, in: Karriereführer Recht 2016/2, S. 38.
  • Joseph Jurt: Frankreichs engagierte Intellektuelle. Von Zola bis Bourdieu, Göttingen 2012, in: Romanische Forschungen 126/2014, S. 109-112 (in französischer Sprache)

Tagungsberichte

  • „Recht und Religion in soziologischer Perspektive, 6./7.6.2013 in Bonn“, in: Soziologie 42/4, 2013, S. 430-436 (zusammen mit Matthias Koenig).
  • Zahlreiche weitere Tagungsberichte über Veranstaltungen des Käte Hamburger Kollegs „Recht als Kultur“, verfügbar unter Archivierte Veranstaltungen.

Seminare am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn

  • Michel Foucault und die Governmentality Studies (WS 2018/19)
  • Die Konstruktion politischer Gemeinschaften – vom Leviathan bis zum zeitgenössischen Populismus (WS 2017/18)
  • Die Grenzen des Rechts. Zur Theorie und Praxis des Ausnahmezustands (SS 2017)
  • Schlüsselwerke der Kritischen Theorie (SS 2017)
  • Demokratietheoretische Debatten im 20. und 21. Jahrhundert (WS 2016/17)
  • Übung zur Vorlesung „Politische Theorie und Ideengeschichte“ (WS 2016/17)
  • Soziologie der Verfassung (SS 2016, zusammen mit Daniel Witte)
  • Übung zur Vorlesung "Politische Theorie und Ideengeschichte" (WS 2015/16)
  • Menschenrechte. Historische Entwicklungen, theoretische Grundlagen, Praxisfelder (SS 2015, zusammen mit Youssef Dennaoui)
  • Das politische Denken Hannah Arendts (SS 2014)
  • Foucaults Geschichte der Gouvernementalität (WS 2013/14, zusammen mit Daniel Witte)
  • Übung zur Vorlesung „Der Begriff der Politik in der Politischen Ideengeschichte“ von  Prof. Dr. Tilman Mayer (WS 2013/14)
  • Theorien der Gerechtigkeit (WS 2012/13)
  • Gegenwartsfragen und Perspektiven der Demokratietheorie (SS 2012)
  • Demokratietheorien (WS 2011/12)