„Family Law and Culture in Europe: New Developments, Challenges and Opportunities“

Die fünfte Tagung der „Commission on European Family Law“ findet erstmals in Deutschland statt. Träger dieser Veranstaltung ist einerseits die vorgenannte Kommission, zudem die Alexander von Humboldt-Stiftung, sodann das Institut für Deutsches, Europäisches und Internationales Familienrecht der Universität Bonn, deren Direktorin, Frau Professor Dr. Nina Dethloff, gegenwärtig als Fellow an dem ebenfalls als Veranstalter engagierten Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“ tätig ist.

Thematisch geht es um „Prinzipien“ eines europäischen Familienrechts unter besonderer Berücksichtigung der Güterverhältnisse zwischen Ehegatten, registrierten Partnerschaften und internationalen Paarkonstellationen. Schon hierbei wird der Pluralisierung der Familienformen Rechnung getragen, die sich durch die Paradoxie einer Formalisierung des Nicht-Formalen auszeichnen, was dann im zweiten Teil der Veranstaltung hinsichtlich der Auflösungsformen und für den Todesfall diskutiert wird. Familie freilich setzt als intergenerationelles Gebilde vor allem Eltern-Kind-Beziehungen voraus, die nicht mehr allein durch die Blutsbande bestimmt werden. Biologische und soziale Eltern- und Kindschaft entsprechen einer Familienrechtswirklichkeit, die traditionelle Familienbilder übersteigt. Nicht verwunderlich, dass in einer globalen Welt auch die scheinbar intimsten Formen menschlichen Zusammenlebens „globaler“ werden und nach einer Regelung derartiger transnationaler Familienstrukturen gefragt wird.

Dass es „die“ europäische Familie gäbe, würden nicht einmal die krudesten Sozialwissenschaftler behaupten. Die Entwicklung eines europäischen Familienrechts aber stellt eine ungeheure Herausforderung dar, nämlich die Vielfalt europäischer Rechtskulturen zu respektieren und gleichwohl rechtskulturübergreifenden Regelungserfordernissen zu genügen.

Die hochkarätig besetzte Tagung gibt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern das Wort, aber auch Vertreterinnen des Bundesverfassungsgerichts sowie des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte. Darüber hinaus sind NachwuchswissenschaftlerInnen aus Europa in eigenen Workshops mit den brennenden Fragen der juridischen Gestaltung des familialen Lebens in Europa befasst.

Die Pressemitteilung können Sie hier abrufen.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Veranstaltungsmaterialien. Beachten Sie zusätzlich die Veranstaltungsseite.