Book launch: „In the Realm of Corona Normativities II - The Permanence of the Exception"

Book launch: „In the Realm of Corona Normativities II - The Permanence of the Exception"

Auch dieses Buch kann eine gewisse „Fatigue“ mit dem Thema der Pandemie, in der wir leben, nicht leugnen: niemand wagt zu prognostizieren, wann wir aus dem Zustand erwachen werden, dass unser ganzes Leben um dieses Virus kreist: Den Homo politicus scheint nichts anderes zu bewegen als die Einübung des „Aufsichtfahrens“; der homo juridicus gibt sich als Krisenbewältiger aus; der homo oeconomicus versucht seine Modelle des rationalen Nutzenmaximierens den neuen Herausforderungen anzupassen, der homo aestheticus leidet zutiefst an dem Mangel der imaginären Überschüsse, die uns über uns selbst hinaus katapultieren, weil wir in der Profanität einer illustrativen Ästhetik befangen bleiben; der homo religiosus stellt die Sinnfrage für die Gläubigen neu; der homo protestus beruft sich auf die Denkfigur des „zivilen Ungehorsams“ und auf eine Idee der Freiheit, die nicht mehr zwischen einer Idee der (relativen) Freiheit zur Selbstschädigung und dem eindeutigen Verbot der Fremdschädigung zu unterscheiden weiß!

Und der homo sociologicus, homo historicus oder homo philosophicus: Welche Stellungnahmen zur Corona-Welt haben sie zu bieten? Wie reflektieren sie die Geltungskraft widersprüchlicher, permanent sich wandelnder normativer Ordnungen in Zeiten der Corona-Pandemie?

Vor diesem Hintergrund sind Intellektuelle, Mitbürger*Innen, Freund*innen und Kolleg*innen des Käte Hamburger Kollegs „Recht als Kultur“ aus aller Welt in diesem Band zusammengekommen, um ihren Scharfsinn und ihre, partikulare Grenzen überschreitende, Empathie zu mobilisieren, um uns ein Bild von der „Permanenz der Ausnahme“ zu zeichnen.

Über die Herausgeber:

Werner Gephart ist Rechtswissenschaftler, Soziologe, Künstler und Gründungsdirektor des Käte Hamburger Kollegs "Recht als Kultur".

Jure Leko ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Käte Hamburger Kolleg "Recht als Kultur".

Bitte beachten Sie, dass die Zoom-Veranstaltung für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit aufgezeichnet wird.

Zoom Zugang: https://uni-bonn.zoom.us/j/96582759367?pwd=bjhtdkpFOUhzT2kxWjZpWXpQTjFndz09
Meeting-ID: 965 8275 9367
Kenncode: 409035

Das Programm gestaltetet sich wie folgt:

Einstieg: Corona und Krieg
Warum es Sinn macht über Corona zu sprechen, auch wenn der Krieg gegen die Ukraine unsere Aufmerksamkeit in Beschlag nimmt!
Anmerkungen von Gerd Krumeich                 
 
Das Corona-Projekt am Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“
Werner Gephart und Jure Leko
                                                                              
1. Die Erschütterungen der Systemwelt und der Einbruch in die Lebenswelt
Daniel Witte: Theoretische Anomalien                                                                  
Reaktionen von Marta Bucholc u.a.      
                                                                                                    
2. Veränderungen der Beobachterperspektive
Mariacarla Gadebusch Bondio, Birgit Ulrike Münch: Beobachterparadoxien
Reaktionen von Beatriz Barreiro Carril, Pierre Brunet u.a.
                                                                       
3. Noch immer im Reich des Normativen
Kornelia Hahn: Codierungswidersprüche                                                               
Reaktionen von Sam Whimster, Jonas Grutzpalk u.a.
                                                     
4. Zur Kulturbedeutung der pandemischen Krise
Maurizio Ferraris: Corona and the Human Condition                                            
Reaktionen von Annemarie Bonnet u.a.                                
 
5. Die Corona-Studie: von außen betrachtet
Katharina Boele-Woelki: Ein Blick auf die Corona-Studie aus rechtsvergleichender Perspektive