Sadik J. Al-Azm - „The Civil Society Debate in the Arab World after the Revolution“

Zur Person

Sadik J. Al-Azm, syrischstämmiger Philosoph und Intellektueller, wurde in seinem Denken vor allem von säkularen Autoren des Abendlandes beeinflusst. Nach seinem Studium an der American University of Beirut erlangte er 1961 den Doktorgrad in Moderner Europäischer Philosophie, der ihm von der Yale University verliehen wurde. Anschließend kehrte er nach Beirut zurück, um dort eine Lehrtätigkeit aufzunehmen. In dieser Zeit entstand sein vielbeachtetes Buch „Selbstkritik nach der Niederlage“ (1968), worin er sich mit den Auswirkungen des Sechs-Tage-Krieges beschäftigt und welches mit Ausnahme des Libanon noch immer in allen arabischen Staaten verboten ist. Nach seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität Damaskus als Professor für Moderne Europäische Philosophie (1977 bis 1999), war Al-Azm Gastprofessor an verschiedenen europäischen und amerikanischen Universitäten, darunter auch Berlin und Hamburg, wo ihm 2005 die Ehrendoktorwürde verliehen wurde. Im Zentrum seines Denkens stehen die Philosophien Immanuel Kants und Karl Marx‘, die er insbesondere für die Gesellschaften der Arabischen Welt fruchtbar macht. Wichtige Schriften sind, neben zahlreichen Aufsätzen, unter anderem „Kritik des religiösen Denkens“ (1969), „Unbehagen in der Moderne – Aufklärung im Islam“ (1993) und „Islam und säkularer Humanismus“ (2005).