Franziska Martinsen (Hannover/Bonn): Call for Human Rights. Claims to Economic Autonomy in Global Human Rights Semantics

Abstract

The lecture will first explore the main thesis that human rights cannot be grasped properly as individual and collective conditions of a self-determined life, as long as they are understood as moral rights rather than political rights. The disputes and decisions about the conditions of human life – of political and economic autonomy – are to be viewed as matters of political practice that should not be interpreted in a moral language, especially because their actual challenge, namely the participatory inclusion of all those affected by political decisions, is neglected. Secondly, Franziska Martinsen will glance at the global human rights semantics, which is understood as a field of public political debate on possible interpretations of human rights. Individual and collective claims to a human right to economic autonomy, as formulated, for example, by human rights NGOs, will be examined and it will be questioned to what extent these can be understood as (self-)communication processes about empowerment strategies in the struggle for specific rights to individual and collective autonomy.

PD Dr. Franziska Martinsen

Curriculum Vitae

Privatdozentin Dr. Franziska Martinsen studierte Philosophie, Politik- und Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin. Im Jahr 2009 erlangte sie ihren Doktortitel im Fach Philosophie mit einer Arbeit zum Thema „Verteilung über Grenzen? Gerechtigkeit und Kosmopolitismus“ an der Universität Basel, wo sie zuvor als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt war. Ebenso wirkte sie als wissenschaftliche Assistentin an einem Projekt der Universität Fribourg, Schweiz, mit, das sich mit europapolitischen Fragen aus rechtstheoretischer Sicht befasste. Seit 2005 führt sie verschiedene Lehraufträge durch, unter anderem am Zentrum für Gender Studies der Universität Basel, an der Universität Zürich sowie an der Universität Göttingen. Von 2007 bis 2017 war Franziska Martinsen wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Politische Theorie und Ideengeschichte der Leibniz-Universität Hannover, wo sie 2016 die venia legendi für das Fach Politikwissenschaft erwarb. Nach ihrer Habilitation war Franziska Martinsen Gastprofessorin an der Universität Wien, Vertretungsprofessorin an der Universität Greifswald, an der Universität Kiel sowie zuletzt am Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik (SOCIUM) der Universität Bremen.

Franziska Martinsen ist Vorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) sowie Sprecherin der DVPW-Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte und Sprecherin der DVPW-Sektion Politik und Geschlecht.

Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. die politische Philosophie und Theorie, die politische Ideengeschichte, Rechts- und Sozialphilosophie sowie Demokratietheorie und Theorien der (globalen) Gerechtigkeit. 

Seit September 2019 ist PD Dr. Franziska Martinsen Fellow am Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“ in Bonn.