Book Launch: „Warum es die Welt nicht gibt, aber das Recht“

Dass das neueste Werk von Markus Gabriel „Warum es die Welt nicht gibt“ innerhalb allerkürzester Zeit zum Bestseller geworden ist, erfüllt uns mit Stolz, wäre aber kein ausreichender Grund für eine eigene Abendveranstaltung. Aber dass es einen Aufbruch verspricht in ein philosophisches Nachdenken über uns und das, was wir die Welt zu nennen gewohnt sind, ist aufregend. Das Buch ist das Ergebnis einer spielerischen Freude am Denken, ohne verspielt zu sein. Und es fügt sich in eine Deutungslinie ein, in der sich der universale Verdacht des Konstruktivismus, dass Gegenstände und Denkformen nur Ergebnisse von Konstruktionsprozessen seien, in eine Gewissheit über die „Wirklichkeiten“ verwandelt hat, in denen wir leben.

Dies betrifft auch unser Kolleg „Recht als Kultur“. Recht ist nicht eine schiere Erfindung der Beobachter, sondern ihm ist ein eigener ontologisch zu nennender Status eigen. Auf der demnächst auch nachzulesenden Neorealismus-Tagung in Bonn (2012), im Manifest des Neorealismus von Maurizio Ferraris und in den philosophischen Arbeiten von Paul Boghossian bis zu John Searle, schlägt uns dieser neue Atem einer Philosophie der Wirklichkeit entgegen.

Mit dem wunderbaren Erfolg in der deutschsprachigen Medienlandschaft, mit den Beiträgen von Uwe Justus Wenzel in der NZZ (11.6.2013) und der enthusiastischen Besprechung in der SZ (10.06.2013) hat das Feuilleton das Buch bereits gefeiert. Auch wir wollen dies tun. Aber wir werden den Autor genauer darüber befragen, ob, wenn es schon die Welt nicht „gibt“ – mit welchen Mehrfachsinnen auch immer – das Recht nicht doch zumindest da sei – und was wir hieraus für eine Rechtsanalyse als Kulturforschung gewinnen. So lautet die Fragestellung des Kollegs, in dessen Rahmen Markus Gabriel als Fellow und stellvertretender Direktor dieses Buch fertig gestellt hat. Noch bevor der eigentliche Kollegbeitrag von Markus Gabriel über „Recht und Repräsentation“ im Klostermann Verlag in unserer Reihe „Recht als Kultur“ erscheinen wird, wollen wir daher mit ihm diskutieren und uns von seiner Freude am Philosophieren anstecken lassen...

Werner Gephart, Direktor des Käte Hamburger Kollegs „Recht als Kultur“, wird zunächst soziologisch fragen, ob es die „Welt“ nicht zumindest im Katalog gibt, wenn die ganze „Welt“ der Bürostühle und Couchgarnituren angeboten wird oder gar von „Weltverhältnissen“ die Rede ist. Nach dem Vortrag des Autors zum Thema „Warum es die Welt nicht gibt, aber das Recht“, wird bei dem vom Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“ veranstalteten Book Launch auch der Turiner Philosoph Maurizio Ferraris, derzeit Fellow des Kollegs, zum philosophischen Wort kommen, mit dem auf Daniel Defoe anspielenden Titel: „Things as certain as death and taxes, can be more firmly believed”.

Aufgrund der zu erwartenden hohen Teilnehmerzahl möchten wir Sie herzlich bitten, sich bei Interesse bis Mittwoch, den 10. Juli 2013 per E-Mail anzumelden (katja.spranz@uni-bonn.de). Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Daher bitten wir alle angemeldeten Personen, die Einlasszeit zwischen 17:30 Uhr und 17:50 Uhr zu beachten. Zudem bitten wir um Ihr Verständnis dafür, dass wir brandschutzrechtlichen Gründen bei Erreichen der Kapazitätsgrenzen unserer Räumlichkeiten leider keine weiteren Gäste einlassen dürfen.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!